Großer Besucherstrom am Oster-Wochenende

Dem unbeständigen Oster-Wetter zum Trotz zog es zahlreiche Besucher an den Bodensee. Die Folge waren ein voller Campingplatz und Engpässe auf der Insel Mainau. Ein weiterer Besucherschub wird beim Konziljubiläum erwartet.

Regen, Schneeschauer, Sonnenschein: Trotz des unbeständigen Wetters zeigen sich Touristiker in Konstanz zufrieden mit dem Ostergeschäft. Vor allem der sonnige Sonntag brachte die Besuchermassen. Einige Übernachtungsbetriebe und der Campingplatz Klausenhorn seien erstmals in diesem Jahr ausgebucht gewesen, sagt Norbert Henneberger, Chef der Touristinformation Konstanz. Er spricht von einem „guten bis sehr guten“ Start. „Das späte Ostern ist ein Vorteil für uns. Die Skisaison ist dann schon abgeschlossen.“

Henneberger erhofft sich durch das Konziljubiläum, das ab Ende April gefeiert wird, einen weiteren Schub für den Tourismus. Konstanz sei bei den Tagestouristen schon heute die mit Abstand gewichtigste Stadt am Bodensee und auf dem Weg, bei den Hotel-Übernachtungen mit der Messestadt Friedrichshafen gleich zu ziehen. Mit dem Hotel 47 Grad, das ab 26. April am Seerhein 100 neue Betten nach Konstanz bringt, erwartet Henneberger lediglich einen Lückenschluss. „Die Nachfrage wird vom Markt aufgenommen.“ Sollte allerdings das Hotel mit 160 eher preiswerten Zimmern nahe dem Neuwerk verwirklicht werden, könnte dies die Konkurrenz auf dem Markt erhöhen.

Osterzeit ist Mainau-Zeit für Evelyn Nürk. Seit mehr als 60 Jahren kommt die Frau aus Geislingen an den Frühjahrsfesttagen auf die Blumeninsel. Sie war dort schon als kleines Kind. Die Mainau-Kennerin sagt: „So lange habe ich noch nie warten müssen an den Kassen.“ Ihr Eindruck trügt nicht. Beim einzigen sonnigen Tag über Ostern seien die Parkplatz- und Kassensysteme der Mainau zeitweise an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen, sagt Finanzchef Manfred Haunz. Die Mainau zählt von Karfreitag bis Ostermontag rund 30 000 Besucher. Allein 15 000 seien davon am sonnigen Ostersonntag gekommen. Dies sei ein seit drei Jahren nicht mehr erreichter Spitzenwert für diese Jahreszeit. Die Ausweichparkplätze mit Bus anbindung an der Byk-Gulden-Straße und an der Uni hätten aber noch nicht in Betrieb genommen werden müssen.

Zufrieden zeigt sich auch Josef Siebler, Sprecher der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB). Er spricht von rund 27 000 Fahrgästen, die von Karfreitag bis Ostersonntag auf den Schiffen der Weißen Flotte unterwegs waren. „Es ist eines der besseren Ostern. Der Sonntag hat es rausgerissen.“ Zu Spitzenzeiten hatten die BSB über Ostern auch schon 50 000 Fahrgäste. Auch Siebler erwartet durch das Konziljubiläum zusätzliche Fahrgäste. Das Konzil mit der großen Landesausstellung zum Thema liege direkt an den Anlegestellen. „Das ist eine ideale Kombination.“ Die BSB setzen auf kulinarische Angebote, um die Schiffe auch an Regentagen attraktiv für Fahrgäste zu machen (siehe Infokasten).

Neues auf den Schiffen

Die Bodenseeschiffsbetriebe (BSB) stellen sich auf den zunehmenden Fahrradverkehr ein. Diese Saison fahren immer am Montag Räder kostenfrei mit. Kulinarische Schiffstouren (etwa bei Spaghetti oder Fisch-Menüs) sollen Touren über den Bodensee auch bei Schlechtwetter attraktiv machen. Neu sind Fahrten mit Maultaschen-, Grill- und Fischgerichten.

(Claudia Rindt/Südkurier v. 22.04.14)

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