Erster Motor in neues Fährschiff eingebaut
Der Motor für
das neue Fährschiff
14 der Stadtwerke Konstanz wird mithilfe eines Mobilkrans in den
Maschinenraum
gelassen.
(Bild:
Rolls-Royce)
Die Bauarbeiten am neuen Fährschiff der Stadtwerke Konstanz gehen gut voran: Jüngst wurde der erste Antriebsmotor eingebaut. Außerdem hat der Innenausbau der Fahrgasträume begonnen. „Wir liegen mit den Arbeiten wieder im Plan, so dass das Schiff nach jetzigem Stand Anfang 2023 in die Erprobung gehen kann“, sagt Christoph Witte, technischer Leiter der Stadtwerke-Fähren. Seit Anfang dieses Jahres bauen die Stadtwerke Konstanz das Neubauschiff in Eigenregie mit Unterstützung durch das Ingenieurbüro TECHNOLOG services fertig.
Mit der Komplettierung des ersten Antriebsstrangs – inklusive Motor – ist ein wichtiger Meilenstein geschafft. In der Fachsprache wird der Einbau des Motors auch „Hochzeit“ genannt.
Der erste Motor für
das neue
Fährschiff 14 der Stadtwerke Konstanz ist im Maschinenraum angekommen.
(Bild:
Rolls-Royce)
„Das war ein spannender Moment auf dem Weg zu unserem neuen Schiff. Die Antriebsanlage wurde mithilfe eines großen Mobilkrans auf das Schiff gehoben und im Maschinenraum platziert“, erklärt Projektleiter Daniel Kirch. Bei dem Motor handelt es sich um einen Gasmotor der mtu-Baureihe 4000 mit einer Leistung von 746 Kilowatt. Hergestellt wurde er bei Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen. „Es macht uns stolz, unseren mobilen Gasmotor in der neuen Bodenseefähre zu sehen“, sagt Tobias Kohl, Leiter der Marine-Anwendungstechnik bei Rolls-Royce Power Systems. „Das Projekt ist ein wichtiger Bestandteil unserer Bemühungen, die Schifffahrt mit unseren Antriebs- und Energielösungen noch sauberer und klimafreundlicher zu machen.“
Das Schiff wird mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betankt werden; nach derzeitigem Stand wird das LNG von einem der großen Terminals bezogen. „Aufgrund der Energiewende beteiligen sich vielleicht aber auch lokale Anbieter am Markt, die für uns zu interessanten Lieferanten werden können“, sagt Witte. Wenn es gelingt, Bio-LNG einzusetzen, kann die neue Fähre klimaneutral betrieben werden.
Als nächster Schritt wird in wenigen Wochen auch der zweite Antriebsstrang am anderen Ende der Fähre eingebaut. „Dann wird auch der acht Meter hohe Ventilationsmast eingebaut, der Teil des Sicherheitssystems ist“, so Kirch. Ansonsten wird das Schiff von außen dem bisher noch jüngsten Mitglied der Flotte, dem Fährschiff „Lodi“, gleichen. Es wird Platz für mehr als 60 PKW und 700 Passagiere haben.
Der
Fahrgastraum auf dem Oberdeck
des neuen Fährschiffs nimmt Gestalt an. Hier ist später das Bistro zu
finden.
(Bild: Stadtwerke Konstanz)
Wenn die Arbeiten weiter nach Plan
verlaufen, soll das Schiff
Anfang 2023 in die Erprobung gehen. „Auch uns stellen Lieferengpässe
durch
Corona und die weltpolitische Lage vor Herausforderungen, bisher ist es
uns
jedoch gelungen, dies durch aktives Projektmanagement auszugleichen,“
sagt
Witte. Die Kosten liegen weiterhin bei insgesamt 24,7 Millionen Euro
und damit
im geplanten und vom Aufsichtsrat verabschiedeten Projektbudget.
(Stadtwerke Konstanz v. 15.09.22)