Katamaran knapp vor Gewinnzone
Der Katamaran blickt auf ein wirtschaftlich sehr erfolgreiches Jahr zurück. Mit einem Verlust
von gerade einmal 30.000 Euro ist es die beste Bilanz seit Bestehen der Verbindung. Auch die Öko-Bilanz hat sich weiter verbessert.
über den gesunkenen Dieselverbrauch und die beste Bilanz seit Bestehen der Verbindung.
99,9 Prozent Kostendeckungsgrad sind „sensationell“, verkünden die
Reederei-Geschäftsführer Norbert Schültke und Christoph Witte: „Wir haben gezeigt, wie wichtig die Katamaran-Linie ist – und dass sie
auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein Gewinn für die Region ist.“ Der Erfolg im letzten Jahr habe drei wesentliche Ursachen, so die
Geschäftsführer: Zum einen habe man das flexible Tarifsystem mit vielen saisonalen Aktionen und Kooperationen immer wieder angepasst.
„Die Kooperationen mit unseren touristischen Partnern laufen gut“, so Schültke. „Unser Netzwerk wird immer besser, unsere Erfahrungen
größer, und die Fahrgäste profitieren davon durch gute Angebote.“ Auch das im Oktober 2016 eingeführte Handyticket macht den Ticketkauf
für Fahrgäste einfacher. „Bisher sind es noch nicht sehr viele Buchungen, aber die Zahl nimmt stetig zu“, so Schültke.
Zum zweiten stiegen auch die Pendlerzahlen über die Jahre beständig an und haben im vergangenen Jahr mit rund
1.200 Dauerkarten einen neuen Höchststand erreicht. „Das ist eine wesentliche Zielgruppe für uns“, stellt Schültke fest. „Und ein
wichtiger Gradmesser: Sind die Pendler zufrieden, haben wir es richtig gemacht.“ Die steigende Zahl der Stammkunden zeige aber auch,
dass es einen Bedarf gebe, der über gelegentliche Ausflüge hinaus geht. „Der Katamaran ist ein Teil dieser Region und schafft eine
wichtige Beziehung zwischen den beiden Städten, betont Schültke. „Dass er nun auch wirtschaftlich erfolgreich ist, muss auch den letzten
Zweifler überzeugen.“
Nicht zuletzt haben auch die Techniker immer weiter getüftelt und optimiert. So sank der Spritverbrauch von
„Constanze“ im letzten Jahr um über zehn Prozent. „Wir haben hier Einiges
ausprobiert – insbesondere neue Motoren und neue Propeller eingebaut“, erklärt Witte. Der Erfolg äußert sich unmittelbar in dem deutlich
gesunkenen Dieselverbrauch. „Und das freut uns nicht nur wirtschaftlich, sondern wirkt sich natürlich auch ökologisch aus“, verdeutlicht
Witte, der die Techniker lobt: „Hinter solchen Verbesserungen steckt viel Knowhow in Sachen Schiffstechnik – und viel Herzblut im Umgang
mit unseren Schiffen.“
Das wirkt sich auch auf die Zuverlässigkeit aus: 9.800 mal sind die Katamarane 2016 über den See gefahren,
gerade mal 108 Kurse sind ausgefallen – „dabei gab es kaum technisch bedingte Ausfälle, zumeist waren zu hohe Wellen der Grund“,
berichtet Witte. Damit waren die Katamarane zu 99 Prozent im Einsatz. „Auf diese Zahlen können wir stolz sein, auch wenn natürlich jeder
einzelne Ausfall für unsere Fahrgäste ärgerlich ist.“
Witte freut sich auch über die ökologischen Verbesserungen: „ÖPNV muss preiswert sein, sich am Bedarf
orientieren und gleichzeitig noch die Umwelt möglichst wenig belasten. Da haben wir mit dem Katamaran einen weiteren großen Schritt
gemacht.“
Angesichts dieser erfreulichen Entwicklungen gab es Lob auch im Beirat der Katamaran-Reederei, berichteten die
Geschäftsführer. Im Namen der Beirats-Vorsitzenden, der beiden Oberbürgermeister Andreas Brand, Friedrichshafen, und Uli Burchardt,
Konstanz, dankten die Reederei-Geschäftsführer auch den Mitarbeitern von Stadtwerk am See, Stadtwerken Konstanz und
Bodensee-Schiffsbetrieben, die diesen Erfolg geschaffen haben.
Einen kleinen Blick in das laufende Jahr wagen die Geschäftsführer schließlich noch: „Wir haben einen sensationellen April mit einem Fahrgast-Plus von fast einem Drittel gegenüber dem letzten Jahr“, berichtet Schültke brandaktuell. Dennoch werde man dieses Jahr keine schwarzen Zahlen schreiben. „Wir werden zwei weitere Motoren austauschen, das kostet uns eine sechsstellige Summe.“ Für 2018 könne man sich den Übergang in die Gewinnzone vorstellen, wenn alles gut geht, so Schültke: „Dann ist unsere ‚geniale Verbindung‘ nicht nur für die Menschen am See, sondern auch wirtschaftlich ein Gewinn.“