Katamaran Constanze fährt als erstes deutsches Schiff mit AdBlue
Schadstoff-Ausstoß deutlich reduziert
Weniger Schadstoffe, effiziente Fahrweise, gute Auslastung bei den Fahrgastzahlen – die
Katamaran-Reederei Bodensee mit gerade einmal drei Schiffen, die stündlich zwischen Friedrichshafen und Konstanz pendeln, ist derzeit
hervorragend unterwegs. Der neueste Clou: der Einsatz eines SCR-Katalysators mit „AdBlue“-Einspritzung. Damit ist
„Constanze“ das erste Schiff in Deutschland, das die EU-Abgasnorm V erfüllt und
deutlicher weniger Stickoxide ausstößt als vergleichbare Schiffe.
„Es ist ein Jahr ganz im Zeichen der Umwelt und Nachhaltigkeit“, leitet Beiratsvorsitzender Uli Burchardt die
Vorstellung von „Constanze“ ein. Er, der gleichzeitig als Oberbürgermeister von Konstanz im Frühjahr dieses Jahres den Klimanotstand
ausrief, weiß um die Hürden in der Umweltpolitik. Und er ist froh, dass die Stadt Konstanz Unternehmen vorweisen kann, die sich bereits
Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreiben – so wie die Katamaran-Reederei Bodensee. Die kleine Reederei fährt an 365 Tagen im Jahr stündlich
über den See und sorgt für einen regen Austausch zwischen Konstanz und Friedrichshafen. Mit drei eigens für den Bodensee gebauten
Katamaranen haben die zwei größten Städte am See eine Verbindung geschaffen, die die Straßen und Parkräume entlastet und die neben
Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit vor allem auch mit Nachhaltigkeit punktet.
Katamaran Constanze ist das erste deutsche Schiff mit einem SCR-Katalysator. „Wir haben dank der Katamaran-Reederei
das erste Schiff am Bodensee und in Deutschland, das die EU-Abgasnorm V erfüllt und damit künftig deutlich weniger Stickoxide in unsere
schöne Region abgibt“, fasst der Beiratsvorsitzende zusammen. Sein Kollege, Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand, zeigt sich
ebenfalls beeindruckt. „Die Katamaran-Reederei ist zwar ein kleines Unternehmen, aber dennoch sehr aktiv – sowohl bei der Umsetzung einer
pfiffigen Marketing-Strategie als auch eben in Sachen Ökologie.“ Beides sei den Mitarbeitern zu verdanken. „Die Techniker haben getüftelt
und sehr gute Arbeit geleistet“, sagt Brand. Dank ihnen ist die Reederei letztlich auf dem vorbildlichen Stand der Technik, die
Wirtschaftlichkeit und Ökologie vereint. „Eine Ideenwerkstatt mit Vorbildcharakter“, so Brand, der gleichzeitig stellvertretender
Beiratsvorsitzender ist.
In enger Zusammenarbeit mit dem Motorenhersteller MAN wurde nun der erste Katamaran mit SCR-Katalysatoren,
neuen Antriebsmotoren und einer komplett neuen Abgasanlage ausgestattet. „Beim Einsatz eines SCR-Katalysators wird Ammoniak, bekannt unter
dem Markennamen „AdBlue“, in die Abgasleitung eingespritzt. Dadurch werden 80% der umweltschädlichen Stickoxide neutralisiert und in
unschädliches Wasser umgewandelt,“ erklärt Katamaran-Reederei-Geschäftsführer und Schiffbauingenieur Christoph Witte die Neuerung. Der
Katamaran erfüllt damit als erstes deutsches Schiff die EU-Abgasnorm V.
Die Katamaran-Reederei treibt seit Jahren die technische Entwicklung ihrer
Schiffe voran, immer auch die Umwelt im Blick. So hat die Reederei bereits vor zwei Jahren dank neuer Motoren, effizienterer Fahrweise und
Optimierungen am Rumpf den Kraftstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoß deutlich reduziert. Seit vergangenem Jahr sind alle Katamarane mit
Rußpartikelfiltern ausgestattet und konnten so die Feinstaubproduktion um 80% reduzieren. Und jetzt der Einsatz des SCR-Katalysators. „Wir
betreiben drei identische Schiffe und können so optimal Vergleiche anstellen. Damit sieht man schnell schwarz auf weiß ob Verbesserungen
tatsächlich erfolgreich sind oder nicht“, so Witte.
Das Investitionen in die Umwelt nicht zu Lasten der Wirtschaftlichkeit gehen, auch dafür tritt die Reederei den
Beweis an. Seit zwei Jahren schreibt die Schiffsverbindung schwarze Zahlen. Wittes Geschäftsführer-Kollege Norbert Schültke weiß: „Nur durch
stetige Optimierung der Technik und Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs ist es uns gelungen, einen kostengünstigen, zuverlässigen und
umweltfreundlichen Betrieb zu gewährleisten“. Und der Erfolg gibt ihm Recht: Über 450.000 Fahrgäste nutzen jährlich die Schiffsverbindung
zwischen Konstanz und Friedrichshafen.
(Katamaran-Reederei Bodensee v. 03.12.19)