Bereits zehn Jahre nach
der legendären Fahrt der Clermont, eines der ersten gebauten Seitenraddampfer des
amerikanischen Erfinders Robert Fulton von New York nach Albany, begann der Konstanzer
Fabrikant Johann Caspar Bodmer mit dem Bau des ersten Seitenraddampfers für den
Bodensee auf einem provisorischen Werftgelände am Konstanzer Seerhein.
Die Maschine sowie weitere schiffstechnische Einrichtungen orderte Bodmer in England.
Nachdem Bodmer in Geldnöte geraten war, wurde die Maschine in Rotterdam zurückgehalten und
Bodmer musste eine Dampfmaschine aus seiner Spinnerei in das Schiff einbauen. Am 30.09.1817 erfolgte der Stapellauf und schon bei den ersten
Probefahrten erwieß sich die Dampfmaschine als viel zu schwach für das Schiff.
Am 18. April 1818 fand
die Jungfernfahrt des neuen Dampfschiffs, das den Namen Stephanie erhielt
statt und führte von Konstanz nach Meersburg.
Nach vier Stunden erreichte das Schiff Meersburg. Auf der Rückfahrt versagte die viel zu
schwache Maschine. Die Ehrengäste mussten zu den Rudern greifen um nach Konstanz zurück
zu kommen.
Bodmer flüchtete vor seinen Gläubigern ins württembergische Ausland und ließ das Schiff zurück.
Drei Jahre lag das erste Dampfschiff des Bodensees, von den Einheimischen ironisch "Steh-Fahr-Nie" genannt, am Pulverturm im Konstanzer Seerhein, bis es 1821 versteigert und anschließend verschrottet wurde. Die ursprüngliche Maschine der Stephanie aus Rotterdam erhielt 1824 der GD Wilhelm I.
Johann Caspar Bodmer - ein Dampfschiffpionier ohne
Fortune
(Karl F. Fritz)