MB Silberhecht

ab 1951 MB Rheinlust (II)

Baujahr 1910
Indienststellung: 1938
Heimathafen: Lindau/Bayern
Eigner: 1938-1945 Deutsche Reichsbahn
ab 1950 G. Füllemann (Rorschach)
ab 1960 Städtische Motorbootbetriebe Rorschach
Erbauer: ?
Länge: 16,00 m
Breite: 3,35 m
Tonnage: 10,0 t.
Tiefgang: ?
Maschinenleistung: 70 PS (90 PS ab 1950)
Geschwindigkeit: 14,0 km/h
Tragkraft: 60 Personen
Außerdienststellung: 1982 (Umbau/Verkauf)


Bilder

 

Im Jahr 1930 wurde von der Dten. Reichsbahn der Lokalverkehr Lindau-Insel - Strandbad Eichwald eingerichtet.

Das zunehmende Fahrgastaufkommen konnten die Motorboote Bayern und Reutin nicht mehr bewältigen, weshalb die Reichsbahn 1938 und 1939 drei weitere gebrauchte Motorboote, und damit die Konkurrenz aufkaufte.

Das erste 1938 war das MB Silberhecht, das bereits 1910 erbaut worden war und schon länger auf dem Bodensee eingesetzt war.

Das nach einem Brand 1937 von der Werft Michelsehn in Seemoos reparierte Boot wurde gleich intensiv im Strandbad-Verkehr eingesetzt.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Einsätze immer weniger. Nach der Schutzinternierung in die Schweiz wurde MB Silberhecht am 30.04.1945 von der französischen Marine beschlagnahmt. Nachdem das Boot vermutlich während der Besatzungszeit schwer beschädigt wurde, erfolgte 1950 ein Verkauf auf Abbruch an die Bodan-Werft.

MB Silberhecht wurde auf der Bodan-Werft in den Jahren 1949/50 umgebaut und ab 1950/51 vom Rorschacher Schiffsbetrieb G. Füllemann erworben, der das Schiff als MB Rheinlust (II) für Fahrten auf dem Alten Rhein einsetzte. Das Vorgängerschiff MB Rheinlust (I) aus dem Jahr 1930 wurde 1944 als MB Bürgenstock an den Vierwaldstättersee verkauft. 

Nach seinem Einsatz am Bodensee wurde MB Rheinlust II 1982 an Franz Felsterl nach Wien verkauft.
Als "Rheinlust" verkehrte das Schiff als Fähre zwischen der Donauinsel und der DDSG-Anlegestelle in Nußdorf. Der achterne Aufbau wurde um ein Fenster gekürzt, um ein größeres Freideck für den Fahrradtransport zu schaffen.
Durch einen Brand bei einem Donauinselfest (Brandstiftung) wurde das Schiff schwer beschädigt. Die noch intakte Schale sollte in der Werft in Korneuburg in ein Sportboot umgebaut werden. Die Pläne
zerschlugen sich, und die ehemalige "Silberhecht" wurde Mitte der 80er Jahre verschrottet.

In Rorschach wurde 1983 als Ersatz das MS Alte Rhy in Dienst gestellt.

 

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