Der SD Königin Charlotte war der zweite Dampfer der sog. "Württembergischen Königsschiffe". Er wurde von der Werft Gebr. Sachsenberg in Rosslau (Elbe) gebaut, die Kessel und die Maschinenanlage stammt von der Stuttgarter Maschinenfabrik Kuhn.
Als Besonderheit besaß das SD Königin Charlotte einen Rundsichtpavillon auf dem Achterschiff.
Das SD Königin Charlotte löste den GD Olga aus dem Jahr 1854 ab, und war während seiner Dienstzeit auf allen württembergischen Kursen anzutreffen.
Wie alle württembergischen Schiffe mit monarchistischen Namen durfte auch das SD Königin Charlotte den ihrigen behalten. Es wurden lediglich die kgl. Wappen entfernt.
Das Schiff wurde 1920 von der Deutschen Reichsbahn übernommen und war das langlebigste aller Königsschiffe. SD Königin Charlotte sollte 1940 durch ein neues Motorschiff namens Stuttgart" ersetzt werden. Dieses wurde aber aufgrund des Krieges nie gebaut.
1940 wurde das Schiff für den Überlinger See-Verkehr nach Konstanz verlegt, da die Motorschiffe wegen kriegsbedingten Treibstoffrationierung nicht mehr eingesetzt werden konnten.
1944 erhielt das SD Königin Charlotte Flugabwehrgeschütze und Flakscheinwerfer und wurde mit einer Reihe von anderen Schiffen vor Friedrichshafen verankert. Bei Bombenangriffen wurde "die Königin" am Vorschiff so stark beschädigt, dass sie, nach einer kurzen Zwischenstation im Überlinger Mantelhafen, Ende 1944 in Kressbronn abgebrochen werden musste.
50 Jahre später erhält ein neues Motorschiff der Bodensee Schiffsbetriebe wieder den Namen einer württembergischen Königin, das MS Königin Katharina.