Der letzte bayerische
Halbsalondampfer erhielt den Namen "Bavaria II" und wurde von
J. A. Maffei
aus München gebaut, der Stapellauf erfolgte am 21.06.1912. Bei der Indienststellung
(Jungfernfahrt) am 01.08.1912 standen das einzige Mal zwei Schiffe gleichen Namens unter Dampf, weil der
zur Ausmusterung anstehende SD Bavaria I auch noch Rundfahrten machte.
Aus Anlass der Tauffeierlichkeiten am 01.08.1912 leuchtete der Lindauer Hafen erstmals im Schein von
mehreren hundert Glühbirnen. Bis 1929 war SD Bavaria II das schnellste
Dampfschiff auf dem Bodensee.
Nach der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn 1920, wurde auch das SD Bavaria II 1932 nach dem Vorbild des SD Lindau umgebaut und die Fahrgastzahl erhöht.
In der Nacht vom 25. auf den 26.04.1945 wurde das in der Werft von Lindau auf dem Stapel liegende Schiff zu Wasser gelassen und ohne Schornstein vom SD Bludenz (ex Kaiserin Elisabeth) zum Schutz vor einer geplanten Versenkung durch SS-Truppen nach Rorschach geschleppt, von wo es am 17.05.1945 zurückgeführt wurde.
Nach Übernahme durch die Deutsche Bundesbahn wurde das SD Bavaria II im Oberseelängsverkehr und wechselweise mit dem MS Allgäu im Insel Mainau-Schnellkurs eingesetzt.
Am 01.04.1959 wurde das SD Bavaria II ausgemustert und im Juni 1960 nach Konstanz überführt. Nachdem die Konstanzer Feuerwehr den alten Dampfer zu Übungszwecken verwendet hatte, erfolgt 1961 der Abbruch in der Konstanzer Werft.
Bavaria
war für ein knappes Jahr das schnellste Dampfschiff in Mitteleuropa
(Karl F. Fritz)