Ausstellung "Zug um Zug" - Trajektfähren auf dem Bodensee in Friedrichshafen

Als die Eisenbahnen der verschiedenen Bodensee-Anrainerländer in den Jahren 1847 bis 1884 den Bodensee erreichten, stellte die Schifffahrt die logische Verlängerung der Schienenwege über den See dar. Die lokalen Schifffahrtsunternehmen wurden in diesen Jahren alle von den Eisenbahngesellschaften übernommen. In Romanshorn und Bregenz gründeten die Bahngesellschaften eigene Schiffsbetriebe.
In den Häfen wechselten die Reisenden auf die wartenden Dampfschiffe und die Frachtgüter wurden von der Bahn auf die Schiffe umgeladen. Um das mühevolle Um- und Beladen einzusparen, begann man bald mit dem Bau von antriebslosen Trajektkähnen, auf welchen die Güterwaggons über den See transportiert werden konnten. Diese Kähne wurden einfach an die Personendampfschiffe angehängt.
Im Februar 1869 wurde in Friedrichshafen die erste dampfbetriebene Eisenbahnfähre "Dampftrajekt I" in Betrieb genommen. Fünf Jahre später nahm eine zweite Dampffähre den Dienst ab Lindau auf.

Damit beginnt die spannende Geschichte des Trajektverkehrs auf dem Bodensee. 1869 entstanden die ersten Trajektverbindungen zwischen Romanshorn und Friedrichshafen, sowie zwischen Lindau und Romanshorn. Ab Februar 1873 wurde zusätzlich der Traiektverkehr zwischen Lindau und Kostanz aufgenommen. Im September 1884 begann der Transport von Eisenbahnwaggons zwischen Bregenz und den bereits bestehenden Trajektanstalten in Romanshorn, Friedrichshafen und Konstanz.