Modell GD Ludwig I - Erbauer Reiner Fügen (Lindau)
Der GD Ludwig I
war das erste Schiff der 1835 gegründeten Dampfboot AG in Lindau und zugleich das erste
Dampfschiff auf dem Bodensee, das eine Eisenschale besaß.
Beim Stapellauf 1837 brach der hölzerne Stapelschlitten zusammen und die Ludwig
blieb mit dem Heck auf dem Land sitzen. Sie konnte aber vom anwesenden GD Helvetia I aus Konstanz vollends ins
Wasser gezogen werden.
Während der aktiven Dienstzeit war der GD Ludwig I hauptsächlich auf der Verbindung Lindau-Rorschach-Konstanz eingesetzt.
Am 18. Juli 1841 kollidierte das Schiff auf einer Sonderfahrt nach Konstanz mit dem angehängten Schleppkahn Mercur, der sich bei aufkommendem Sturm losriss und mit dem Bugspriet auf Höhe der Küche in den Steuerbordradkasten bohrte. Es gab zum Glück keine Verletzten. Der Schleppkahn konnte vom GD Kronprinz nach Friedrichshafen geschleppt werden, GD Ludwig I wurde in Konstanz repariert.
Am 11.03.1861 kollidierte das GD Ludwig I in einem Föhnsturm mit dem Schweizer GD Stadt Zürich (auch bekannt als Teufelsschiff) vor der Schweizer Rheinmündung und sank, wobei 13 Personen und 11 Stück Vieh ertranken. Drei Personen überlebten und konnten sich mit dem Rettungsboot in Sicherheit bringen.
1863 wurde die Ludwig I gehoben und von der Lastschiffreederei Gebr. Helfenberger als Lastschiff unter dem Namen "Rorschach" wieder in Dienst gestellt. 1869 musste die Reederei Konkurs anmelden. Infolge dessen wurden die Maschinenanlage des Schiffes ausgebaut und die ehemalige Ludwig I nur noch als antriebsloser Lastkahn verwendet. Es sank 1871 erneut in einem Weststurm und besaß danach nur noch Schrottwert. Das zerlegte Schiff wurde an den Main verkauft.
Ein Bild der Ludwig I ist im neuen Lindauer Leuchtturm zu bewundern.