Ein Jahr nach der Deutschen Bundesbahn beschlossen die Österreichischen Bundesbahnen 1964 ihr letztes Dampfschiff das SD Stadt Bregenz außer Dienst zu stellen.
Als Ersatz wurde ein neues Motorschiff von der Größe des MS Austria bestellt.
Das im Winter 1964/65
fertiggestellte Schiff sollte am 21.11.1964 auf den Namen des österreichischen Politikers Karl
Renner" getauft werden. Von Seiten der Vorarlberger Bevölkerung und der Landesregierung kam heftiger Protest, und die Tauffeier in
der Werft in Fussach ging mit über 20.000 Demonstranten, welche den Namen "Vorarlberg" für das Schiff forderten, in die
Geschichte der Bodenseeschifffahrt und des Landes Vorarlberg ein. Nach zähen Verhandlungen genehmigte das Österreichische
Verkehrsministerium am 14.07.1965 den Namen MS Vorarlberg.
Mit einer Kursfahrt nach Konstanz nahm MS Vorarlberg am 12.08.1965 offiziell seinen Dienst auf.
Als Folge des Namensstreits musste das SD Stadt Bregenz für die Saison 1965 nochmals angeheizt werden, bevor es Ende 1965 endgültig ausgemustert wurde.
Das MS Vorarlberg, das bis zur Großerneuerung des MS Austria 1992/93 das Flaggschiff der ÖBB darstellte, wird mit den Schiffen Austria und Österreich auf allen Österreichischen Obersee-Kursen eingesetzt, und steht auch für Sonderfahrten zur Verfügung.
1994/95 wurde das MS Vorarlberg, das auch gechartert werden kann, teilweise überholt.
In mehreren Etappen wurde das MS Vorarlberg 1998 - 2000 komplett renoviert und am 01.07.2000 mit einer TV-Sonderfahrt wieder in Dienst gestellt.
Bei der Neuauflage der "Wettfahrten um das Blaue Band des Bodensees" am 12.04.2003 erringt das MS Vorarlberg zusammen mit dem MS Austria, souverän den Sieg.
Als ein Schiffsnamen für Aufruhr sorgte
(Karl F. Fritz)