MS Deutschland

1945-1949 MS Rhin et Danube

1949-1952 MS Lindau

1952-1970 MS Deutschland

ab 1970 MS Überlingen II

Indienststellung: 04.06.1935
Heimathafen: Lindau/Bayern
ab 1965 Konstanz/Baden-Württemberg
Eigner: 1935-1945 Deutsche Reichsbahn
1952-1994 Deutsche Bundesbahn
ab 1994 Bodensee Schiffsbetriebe GmbH
Erbauer: Deggendorfer Werft und Eisenbau GmbH
Länge: 56,30 m
Breite: 11,80 m
Tonnage: 337,20 t.
Tiefgang: 1,65 m
Maschinenleistung: 2x 375 PS (2x 550 PS)
Geschwindigkeit: 25,0 km/h (26,0 km/h)
Tragkraft: 800 Personen (900 P.)
Außerdienststellung: Jahresende 2005 (Abbruch)


Bilder

 

Zwei Tage nach dem Konstanzer Flaggschiff MS Baden II wurde das neue Lindauer Flaggschiff das MS Deutschland in Dienst gestellt, das eigentlich die Lindauer Flotte erweitern sollte, letztendlich aber den SD Nürnberg (ex SD Prinz-Regent) ersetzte.

Ebenso wie das ältere MS Allgäu wurde das MS Deutschland trotz seines Voith-Schneider-Antriebs fast ausschließlich auf Sonderfahrten eingesetzt, so z. B. mit den Mitgliedern des dten. Reichstages zur Insel Mainau.

Aufgrund Treibstoffmangels musste das MS Deutschland im Krieg stillgelegt werden. Er erhielt wie alle deutschen und österreichischen Bodenseeschiffe einen blau-grauen Tarnanstrich als Schutz vor Fliegerangriffen. In der Nacht vom 25./26. April 1945 wurde MS Deutschland mit anderen Lindauer und Bregenzer Schiffen über Rorschach nach Romanshorn gebracht und dort interniert. Damit entgingen die Schiffe der Zerstörung durch SS-Truppen.

Einige Wochen später wurden die Schiffe von der französischen Besatzungsmacht zurückgebracht. Diese tauften das Schiff um in „Rhin et Danube". Zahlreiche Ballveranstaltungen an Bord führten zu dem Spitznamen "Reine de la Nuit" - Königin der Nacht, des überwiegend in Konstanz stationierten Schiffes. 

Zum 01.06.1949 wurde das Schiff freigegeben und erhielt am 08.06.1949 den Namen MS Lindau, nachdem das SD Lindau im April 1949 in SD Hoyerberg umbenannt worden war.

Erst mit Übernahme durch die Deutsche Bundesbahn, erhielt das MS Deutschland 1952 seinen ursprünglichen Namen zurück.

Seit der Stilllegung des SD Bavaria II 1958 wird das MS Deutschland vermehrt als Kursschiff eingesetzt.

Am 20.05.1965 tauschte das MS Deutschland mit dem neuen MS Konstanz seinen Heimathafen und wurde nach Konstanz verlegt. Es wird überwiegend auf Kursen im Überlinger See eingesetzt.

1970 feiert die Stadt Überlingen ihr 1.200 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird das  MS Deutschland nach Ausmusterung des MS Überlingen I am 23.05.1970 in MS Überlingen II umbenannt.

1993 wurde MS Überlingen zum „Bistro-Schiff" umgebaut.

Das MS Überlingen war lange Zeit das Bodenseeschiff mit der größten Innenraumkapazität.

Bericht zum 75. Geburtstag im Jahr 2005

Das MS Überlingen wurde zum Ende der Saison 2005 ausgemustert. Die Abschiedsfahrt führte das Schiff am 10. Dezember 2005 noch einmal zu seiner Patenstadt Überlingen.

Im Januar 2006 beginnt in der ÖSWAG-Werft in Fussach die Verschrottung.

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